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Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend, Mag. Christine Aschbacher im Interview mit „Vorrang Mensch“
29
Jul

Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend, Mag. Christine Aschbacher im Interview mit „Vorrang Mensch“

  • BM Mag. Christine Aschbacher
  • Artikel

Sie sind seit 7. Januar 2020 Regierungsmitglied und als Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend zuständig – wie haben Sie die ersten fünf Monate Ihrer Amtszeit erlebt?

Früher gab es 100 Tage Einarbeitungszeit für eine neue Regierung, wir waren nach 100 Tagen mitten in der COVID-Krise. Dementsprechend waren die ersten Monate sehr intensiv und die Arbeitstage sehr lang. Zugleich haben wir vielen Menschen in der Krise helfen können. Privat war und ist mein Mann mein Held des Alltags, gemeinsam mit unseren Kindern. Ohne ihn wäre das alles derzeit nicht möglich.

Kurzarbeit – wie schätzen Sie den Erfolg dieser Maßnahme ein? Bedarf es hier noch eines weiteren Ausbaus der Kurzarbeit? Mehr finanzielle Mittel & Verlängerung?

Die Kurzarbeit wurde und wird sehr gut angenommen. Mit diesem Instrument konnten wir 1,3 Millionen Arbeitsplätze und Einkommen sichern. Derzeit stehen bis zu 12 Milliarden Euro zur Verfügung. Nach den ersten drei Monaten haben wir die Maßnahme um weitere drei Monate verlängert. Als Bundesregierung arbeiten wir gemeinsam tagtäglich daran, die Menschen bestmöglich zu unterstützen.

Wie gehen wir mit den vielen Arbeitslosen im Zuge der Corona-Krise um?

Unser Ziel ist es, Menschen rasch wieder in Beschäftigung zu bringen und Arbeitssuchende bestmöglich zu unterstützen. Jede und jeder Einzelne ist wichtig und jede Vermittlung ein Erfolg. Wir stellen dafür einen breiten Mix an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen bereit. Für Arbeitslose wird es eine Einmalunterstützung in Höhe von 450 Euro geben. Eine wichtige Maßnahme ist der Neustartbonus. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im ersten Schritt noch keinen Job im vollen Ausmaß oder im bisherigen Beruf finden, wird das Gehalt auf rund 80 Prozent des bisherigen Gehalts aufgestockt. Für Betriebe ist es mit diesem Instrument leichter, entweder ihr Stammpersonal wiederaufzunehmen oder neue Kräfte zu finden.

Wird die Arbeitswelt in Österreich nach überstandener Corona-Krise eine andere sein?

Die Arbeitswelt verändert sich ständig. Wir werden die Erfahrungen analysieren und die Learnings aus der Krise mitnehmen. Schon jetzt sehen wir, dass Homeoffice gut funktioniert und Unternehmen im digitalen Bereich immer besser aufgestellt sind. Es gibt zum Beispiel mehr Videokonferenzen, Onlineplattformen werden mehr genützt.

Home-Office wurde von einigen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern als eine Art Urlaub betrachtet – verändert sich hier die Wahrnehmung und wird es künftig deutlich mehr Vereinbarungen diesbezüglich geben?

Home-Office hat durch die Krise stärkere Berücksichtigung erlebt. Studien zeigen, dass im Home-Office während der Corona-Krise die Produktivität nicht gesunken ist. Ich denke, sowohl Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern als auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist klar, dass Home-Office Arbeitszeit ist.

Wenn sich durch Home-Office der Arbeitsmitteleinsatz hin zu den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verlagert, muss dies künftig bei Arbeitsverträgen finanziell berücksichtigt werden?

Der Arbeitgeber ist auch jetzt für die Bereitstellung von Arbeitsmitteln wie Laptop, Monitor, Tastatur, IT-Systeme und bei Bedarf Diensthandy zuständig. Um auf Bedürfnisse und Erfordernisse in diesem Bereich weiter eingehen zu können, werden wir auch über die Krise hinaus die Nutzung von Home-Office genau beobachten.

In welche Richtung soll sich die Jugend- und Familienpolitik in Österreich entwickeln?

Mir sind zwei Punkte besonders wichtig: Echte Wahlfreiheit für Familien und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Kinder und Jugendliche sollen zu eigenverantwortlichen Bürgerinnen und Bürgern heranwachsen. Daher ist es zentral, sie aktiv teilhaben zu lassen.

Haben wir es bereits mit einer „Generation Corona“ unter den Jugendlichen zu tun, die eines Tages als „Coronials“ bezeichnet werden?

Die Jugendlichen von heute dürfen nicht die Verlierer von morgen sein. Jugendliche werden die Auswirkungen der aktuellen Krise leider noch länger spüren, sie brauchen daher unsere Unterstützung in vielerlei Hinsicht. Wir haben die Taskforce für Jugendbeschäftigung ins Leben gerufen, wo wir ministerienübergreifend zusammenarbeiten.

Gibt es noch etwas, dass Sie zum Schluss unseren Leserinnen & Lesern mit auf den Weg geben möchten?

Familien haben in den vergangenen Wochen Großartiges geleistet. Daher möchte ich allen Eltern Dankeschön sagen und ihnen mitgeben: Seien wir nicht zu streng mit uns. Der dänische Familienexperte Jesper Juul hat gesagt, dass selbst die besten Eltern mindestens 20 Fehler pro Tag machen. Wenn wir mit unseren Kindern auf diese Zeit zurückschauen, können wir stolz darauf sein, dass wir es gemeinsam gut geschafft haben.

(Die Fragen zum Interview wurden von Chefredakteur Denis Strieder erstellt.)

(Fotocredit: Glaser)

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