70 Jahre FCG
Im Volkslied „Brinnt a Feua“, welches das Feuer der Liebe besingt, lautet die dritte Strophe: „Tuat´s die Liab amal vaschneib´n, is das Feua gach davon: So viel Gluat muaß all´mal bleibn, daß bald wieda brennan kann!“
Nach dem 2. Weltkrieg lag Österreich in Schutt und Asche und musste aus den Trümmern neu aufgebaut werden. Ein Blick auf die Geschichte der FCG zeigt, dass sich schon am 14. April 1945 christliche Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter um Leopold Kunschak und Alois Weinberger in der Laudongasse 16, in Wien getroffen haben, um den ÖAAB zu gründen. Am 15. April 1945 erfolgte die Gründung des überparteilichen ÖGB. Am 17. April 1945 gründete der ÖAAB gemeinsam mit dem Bauernbund und weltanschaulich Gleichgesinnten die Österreichische Volkspartei – ÖVP. Nach dem ersten Bundeskongress des ÖGB im Jahr 1948 wurde die Situation für die Christgewerkschafter/innen immer schwieriger. Unter dem Einfluss der russischen Besatzungsmacht wurden marxistische Kräfte im ÖGB immer stärker. Um dem entgegenzuwirken, kam es in einer Klausur im Schloss Wartholz (1950) zur Idee, die FCG zu gründen. Der Grundgedanke, der von Erwin Altenburger und Ignaz Köck eingebracht wurde, war die saubere Trennung der parteipolitischen Aufgaben, die dem ÖAAB übertragen wurden, dem kirchlichen Laienapostolat, welches die Katholische Arbeitnehmer/innen Bewegung (KAB) leistete, und von gewerkschaftlichen Aufgaben, die von der FCG im ÖGB übernommen wurden. Bei der fraktionellen Bundeskonferenz am 30. September 1951 wurde beschlossen, die „Fraktion Christlicher Gewerkschafter“ im ÖGB zu gründen.
Mit dieser Erinnerung an die Gründungstage der FCG, soll nicht Asche verehrt, sondern Glut entfacht werden. Wir haben allen Grund, stolz zu sein auf die FCG! Auf das, was in diesen 70 Jahren gelungen ist! Als christlich-soziale Fraktion ist die FCG im ÖGB heute meinungsbildend und gestaltet werteorientierte Politik. Unsere Werte bilden die beste Basis für unsere Zukunftsfähigkeit! Daher gilt, was schon der Hl. Augustinus sagte: „In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst!“