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Arbeitsplätze sichern durch kluges Einkaufen
29
Apr

Arbeitsplätze sichern durch kluges Einkaufen

  • B. Mathias
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Gemeinsam Arbeitsplätze sichern durch kluges Einkaufen

Das Coronavirus infiziert die Wirtschaft immer stärker, wie groß die Auswirkungen sind, hängt von der Dauer der Krise ab. Es ist unwahrscheinlich, dass der heimische Konsument nach einer ersten Schockstarre bereit sein wird, die Befriedigung seiner materiellen Bedürfnisse übermäßig aufzuschieben, weshalb er sich bald nach alternativen Bezugsquellen umschauen wird. Naheliegend ist hierbei an den Onlinehandel und Zustelldienste zu denken, welche weiterhin uneingeschränkt geöffnet haben.

Jedoch, wer bisher online einkaufte, kaufte faktisch im Ausland ein, nur 8% des Online-Umsatzes entfiel auf rein österreichische Onlineshops. Ein Wechsel zum Onlinehandel weist bei Fortschreibung dieses Trends somit ein vermindertes Potential für die heimische Beschäftigung auf und auch wichtige Steuereinnahmen werden geringer ausfallen – man denke etwa an die laufende Debatte der Steuervermeidung von Konzernen wie Amazon[1].

Bevor sich 2020 in Europa die COVID-19 Pandemie ausbreitete, flossen 13% des österreichischen Einzelhandelsumsatzes in den Onlinehandel. Der Umsatzanteil jener Shops, die direkt von ausländischen Unternehmen betrieben werden, betrug etwa 64% (insb. Amazon mit über 900 Mio. in Österreich). Rechnet man noch die Shops jener Unternehmen dazu, die in Österreich zwar eine Niederlassung haben, aber sich in ausländischer Hand befinden (z.B. MediaMarkt, Otto, Obi,etc.), kamen noch weitere 28% hinzu. Rein österreichische Onlineshops (Unternehmenszentrale in Österreich) erreichten insgesamt nur 8% aller Onlineumsätze, mit abnehmender Bedeutung. [2] [3]

Jeder Einzelne kann ein Signal senden

Die Konsumentensouveränität – ein Begriff der Ökonomie, wonach die Verbraucherinnen und Verbraucher durch ihre Konsumentscheidungen Art und Umfang der Produktion steuern – wurde in der Vergangenheit teils überstrapaziert, teils belächelt, im gegenwärtigen Ausnahmezustand darf man ihn aber durchaus in Erinnerung rufen. Die Verhängung von Verkehrsbeschränkungen wird zu einem Anstieg im Onlinehandel führen und 13% Onlineumsatz im Einzelhandel zeigt, dass viele Konsumentinnen und Konsumenten – insb. weniger Internet affine Menschen – noch keine feste Gewohnheit hinsichtlich des Onlineshoppings entwickelt haben. Das ist auch eine Chance für die heimische Wertschöpfung und somit Arbeitsplatzsicherung.

Einen Beitrag leisten heißt aktuell für viele Verzicht üben, etwa durch Einschränkung der sozialen Kontakte – Abstand ist Ausdruck der Fürsorge. Seinen Beitrag leisten kann man jedoch auch aktiv bei seinen Konsumentscheidungen, nämlich durch ein solidarisches Handeln mit den heimischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

Die Milliarden an Hilfspaketen, welche zur Stützung der Unternehmen bereitgestellt werden, sind an die Erwartung, Arbeitsplätze zu erhalten, geknüpft, dies ist aber keine automatische Jobgarantie. Ein Schutz vor Kündigung besteht der unternehmerischen Logik zufolge erst dann, wenn Unternehmen unmittelbar oder in der planbaren Zukunft erwarten, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch zu benötigen. Dies ist eine Erwartung hinsichtlich der zukünftigen Auftragslage und somit direkt von den beobachteten Konsumentscheidungen abhängig. Jeder Einzelne kann hier ein Signal senden!

Eigenverantwortlich solidarische Handlungen setzen

Der Logik der Bedürfnispyramide nach Maslow zufolge werden Defizitbedürfnisse zuerst befriedigt, gutes Krisenmanagement ist hier essenziell für eine rasche Normalisierung. Für den Einzelnen stehen hier pragmatische Lösungen im Vordergrund – diese müssen einfach und gefahrlos sein: Als Beispiele können hier der Lieferservice von Apotheken, welche besonders zur Versorgung von ältere Menschen beitragen, oder der Lieferservice von großen Handelsketten wie REWE und Spar genannt werden.

Sind die grundlegenden Bedürfnisse erst befriedigt, wird der Einzelne auch kompromissbereit sein, das heißt, mit Kopf und Herz die Besorgungen machen. Wem etwa zu Hause der Lesenachschub ausgeht, der muss nicht den ersten Vorschlag auf Amazon nehmen, sondern kann sich auch telefonisch durch Buchhändler mit fachkundiger Auskunft unterstützen lassen und dort bestellen.

Initiativen wie von der Bloggerin Nunu Kaller sammeln Links kleinerer Unternehmen aus Österreich mit Onlineangebot. Von Möbeln über Kleidung, Schmuck bis zu Woll- und Stoffwaren sind die unterschiedlichsten Branchen vertreten – freilich auch etliche Buchgeschäfte. Ziel sei, so Kaller auf ihrer Website, lokale Unternehmen zu unterstützen – ein Blick lohnt sich.
Die gegenwärtige Situation kann auch als eine Phase des verordneten Mangels interpretiert werden, womit man automatisch an die im Idealfall umweltfreundliche Sharing Economy denken muss. Denn nicht immer muss es ein Kauf sein, so bieten die Büchereien Wien in der „Virtuellen Bücherei“ rund 60.000 digitale Medien an, darunter neben E-Books auch elektronische Zeitungen und Hörbücher.

Es gibt bereits zahlreiche Initiativen und viele werden folgen, weshalb an dieser Stelle auf eine Auflistung verzichtet wird und die Leserin/der Leser motiviert sein soll, sich selbständig und eigenverantwortlich zu informieren, denn gemeinsam können wir unsere Zukunft gestalten.

Mathias

[1] https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/international/2051547-G20-Fortschritte-bei-der-Besteuerung-von-Amazon-und-Co.html
[2] https://www.handelsverband.at/publikationen/studien/ecommerce-studie-oesterreich-2019/
[3] https://www.regiodata.eu/de/news/1175-neue-studie-onlinehandel-oesterreich-immer-mehr-geht-ins-ausland

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