Digitalisierung Corona
Die Digitalisierung in Zeiten von COVID-19
Die Digitalisierung ist schon lange ein geflügeltes Wort, welches immer wieder fällt. Aber keiner weiß, was es wirklich bedeutet. Das Coronavirus – COVID 19 – zeigt uns deutlich auf, dass die Technologien zwar grundsätzlich vorhanden wären, wir aber nicht wirklich auf den Einsatz digitaler Tools vorbereitet sind. Gerade dieses Virus kann jetzt aber als Treiber für die Digitalisierung dienen. Täglich hören wir es in den Medien: «Die Arbeit soll soweit wie möglich auf Home-Office bzw. Teleworking umgestellt werden. Studierende, Schülerinnen und Schüler sollen über Distance Learning unterrichtet werden.» Aber wie funktioniert das überhaupt? Hat Österreich die Infrastruktur dafür?
Home-Office in China
China war das erste Land, dass vom Coronavirus betroffen wurde. Homeoffice ist in China keine große Sache. Die Dingding-App von Alibaba ist ein großes Social Network für Unternehmen und zählt über 200 Millionen Einzeluser und 10 Millionen Firmenuser. Die App bietet von der Zeiterfassung über Kalender, selbstlöschende Chats bis hin zur Videokonferenz alle Funktionalitäten und ist überdies kostenlos. Der Login und Logout erfolgt über GPS und bietet der Unternehmerin und dem Unternehmer eine gute Kontrollmöglichkeit.
Chancen und Risiken abschätzen
Österreich ist davon noch weit entfernt. Hier sind es die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach wie vor gewohnt viele Arbeiten direkt in der Firma zu erledigen. In Zeiten von Corona kann sich dies jetzt sehr schnell ändern und viele Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer aber auch Unternehmerinnen und Unternehmer sind gezwungen sich mit der Digitalisierung auseinandersetzen.
Das bedeutet einerseits sich Gedanken über die Chancen der Digitalisierung zu machen, andererseits auch die Risiken abzuschätzen. Die österreichischen Netze sind auf den plötzlichen Ansturm gerüstet, versichert die Telekommunikationsbrache. Einen Engpass könnte es jedoch bei den VPN-Zugängen einzelner Unternehmen geben und hier ist derzeit auch eine Aufstockung nur sehr begrenzt möglich, da viele Frequenzen auch fix vergeben sind. Über dieses virtuelle, private Netzwerk hat man Fernzugriff auf Daten und Programme im Firmennetzwerk, welche man sonst nur im Intranet nutzen könnte. Datenschutz ist in Europa und speziell in Österreich ein wichtiger Begleiter. Gerade bei sensiblen Firmendaten sollte darauf auch genug Acht gelegt werden.
Firmen stellen Lizenzen kostenlos zur Verfügung
Viele nationale und internationale Firmen reagieren auf die Coronakrise und stellen Software gratis zur Verfügung. So bietet zum Beispiel Microsoft seine Kommunikationsplattform «Teams» kostenfrei an und auch «Google Hangouts» kann derzeit ohne Gebühr genutzt werden. Durch diese Tools ist die Kommunikation unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern digital möglich. Beide Plattformen bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten und sind einfach zu bedienen. Außerdem finden sich auf YouTube zahlreiche Tutorials für diese Kommunikationstools. Weitere bekannte Tools für die Onlinemeetings sind zoom.us, Cisco WebEx Meeting oder Skype. Eine gute Übersicht findet man unter https://www.littlebit.at/video-conferencing/software.php. Ich möchte hier keine App besonders hervorheben. Machen Sie sich selbst ein Bild, welche App am besten auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Lernen mit Hilfe von Digitalisierung
Distance Learning bedeutet im Prinzip nur, dass der Unterricht nicht mehr am Campus stattfindet, sondern stattdessen mit modernen technischen Hilfsmitteln, wie eben Online Meeting Tools, Online-Plattformen oder ganz simpel über E-Mail. stattfindet. Hier können wieder die oben angeführten Meeting Tools verwendet werden. Zusätzlich können auch Lernplattformen eingesetzt werden. Ein sehr interessantes Tool, wie Lehrerinnen und Lehrer ihren Schülerinnen und Schülern die Inhalte spielerisch vermitteln und sie auch abprüfen können, ist die österreichische Lern-App eSquirell (https://www.esquirrel.at/). Auch diese App wird für die Zeit der Schulschließung kostenfrei zur Verfügung gestellt. Eine weitere Lern-App, in der Sie auch österreichische Schulen auswählen können, ist die Anton App aus Deutschland (https://anton.app/de/). Sie bietet Aufgaben zu den Themen Deutsch, Mathematik, Sachunterricht, Biologie und Deutsch als Fremdsprache. Außerdem gibt es eine Reihe von interessanten Podcasts, die den Studierenden sowie den Schülerinnen und Schülern Lehrinhalte altersgemäß vermitteln. Eine Liste von wissenschaftlichen Podcasts finden Sie unter https://wissenschaftspodcasts.de/podcasts/. Einen Podcast für alle Wissbegierigen ab 7 Jahren möchte ich euch hier besonders empfehlen:
Schlaulicht
(https://wissenschaftspodcasts.de/podcasts/schlaulicht/) bereitet Themen aus den Kategorien Naturwissenschaften, Geschichte, Gesellschaft sowie Unterhaltung/Edutainment kindergerecht auf. So macht Lernen Spaß.
Gemeinsam Chancen Nutzen
Schon jetzt zeigt sich, dass Österreich durch COVID-19 näher zusammenrückt. Man merkt die Bereitschaft sich gegenseitig zu helfen. Unter anderen wurde hier auch eine Initiative Wirtschaft hilft Schule (https://wirtschaft-hilft-schule.at/) ins Leben gerufen, die Lehrerinnen und Lehrern unterstützen sollen.
Nutzen wir die Chancen der Digitalisierung und sehen die Coronakrise als eine große Chance! Gemeinsam sind wir stark!